Akupunkturbehandlung – z.B. bei HWS-Syndrom

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es bei Nackenschmerzen einen Zusammenhang mit einem gestörten Energiefluss auf bestimmten Leitbahnen (Meridiane). Durch die Akupunkturbehandlung soll dieser Energiefluss, auch Qi genannt, wieder hergestellt werden. Akupunktur kann zerstörte Strukturen nicht reparieren, wohl aber gestörte Funktionen harmonisieren und verbessern.

In ihrer ursprünglichen Ausrichtung und Anwendung ist die Akupunktur eine eigenständige Behandlungsmethode, die bei allen Krankheiten eingesetzt werden kann. In Deutschland und den westlichen Ländern wird die Akupunktur vorwiegend zur Schmerztherapie eingesetzt. Die schmerzlindernde Wirkung ist mittlerweile sehr gut wissenschaftlich belegt.

So wirkt die Behandlung u.a. bei akuten oder chronischen HWS-Schmerzen und Nackenverspannungen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt heutzutage Akupunktur bei vielen Beschwerden.

Welche Akupunkturarten werden in der Naturheilpraxis durchgeführt?

ich kombinieren zumeist die tradionelle Körperakupunktur mit der Ohrakupunktur.

Je nach Beschwerdeart kann die Behandlung durch andere Akupunkturformen ergänzt oder ersetzt werden z.B. mit der Triggerpunkt-Akupunktur

Wie wirkt die Akupunkturbehandlung bei HWS-Beschwerden?

Nach heutigem Verständnis wirkt die Akupunktur über verschiedene Mechanismen.

Es lassen sich dabei 3 Hauptwirkungen beschreiben:

Lokale Wirkung:

Durch die Nadel wird immer eine lokale Stoffwechselreaktion und vermehrte Durchblutung ausgelöst. Auch wenn die sehr dünnen Nadeln keine richtige Blutung oder große Verletzung auslösen, entsteht eine ausreichende Aktivierung der körpereigenen Reparaturmechanismen. Diese lokale Wirkung ist besonders bei Muskelverspannungen und Sehnenreizungen von großer Bedeutung.

Fernwirkung (reflexartig):

Bei der Fernwirkung der Akupunktur stellt man sich den Wirkungsmechanismus ähnlich wie bei einem neurologischen Reflex, bei dem durch die mechanische Reizung der Sehne über eine Verschaltung im Nervensystem eine Aktivität des Muskels (Streckung) ausgelöst wird. Statt einer Muskelaktivität werden jedoch der Stoffwechsel und die Schmerzverarbeitung im Gehirn positiv aktiviert.

Systemische Wirkung.

Die systemische, ganzheitliche Wirkung der Akupunktur ist durch unser medizinisches Verständnis und die universitären Forschungen bisher am wenigsten zu erklären. Die Wirkungen ergeben sich in der Auswahl verschiedener Punkte, die eine ganzheitliche Wirkung auf den Stoffwechsel, die Schmerzzentren und das Vegetativum haben. Die chinesische Medizin arbeitet in der Diagnosestellung mehr mit Bildern und beschreibt die Behandlung dieser übergeordneten Funktionsstörungen sehr pragmatisch. Ganz fremd sind uns diese Gedanken jedoch nicht, im Sprachgebrauch wissen auch wir noch etwas von übergeordneten Zusammenhängen. Hinweise geben uns ältere Beschreibungen wie: „Das geht einem an die Nieren”, “dem läuft die Galle über” oder “Kloß im Hals“. Wenn wir die Ergebnisse der Psychosomatik und Psychoneuroimmunologie berücksichtigen, sind manche der beschriebenen Zusammenhänge auch für uns besser zu verstehen.